Samstag, 6. September 2014

... Science-Fiction in Bamberg...

.... ich habe kein Kind im Ohr, aber zwei klitzekleine Chips in meinem rechten Busen!
Warum erklärte mir vor zwei Tagen eine junge, hübsche, blonde und dynamische Ärztin.
Ich hinterfragte, warum ich in der Hälfte der Bestrahlung noch mal ein CT brauche und sie setzte mir das, anhand der letzten CT Aufnahme, wie folgt auseinander:
Medizinische Physiker oder physikalische Mediziner berechnen ganz genau meine Bestrahlungsdosis.
Da durch die OP und die Chemo keinerlei Anhaltspunkte mehr für einen Tumor bei mir zu finden sind und waren, hat man während der OP diese beiden Chips eingepflanzt;
einen an der Stelle, wo der Tumor ursprünglich war (durch die mammographischen Aufnahmen zu lokalisieren) und einen ziemlich außen, um den Bestrahlungseinfallwinkel zu definieren...
Ahhhhha!
Jetzt weiß ich das auch - hätte ich mir ja denken können...
Die Bestrahlung vertrage ich ganz gut und hoffe natürlich, dass es bis zum Ende der 6 Wochen so weitergeht.
Der zeitliche Aufwand ist im Vergleich zur Chemo, gering. Meistens dauert es nur 1 Stunde vom losfahren mit der Taxe bis zum aussteigen zu Hause; 
20 Minuten Fahrt zum Klinikum, 20 Minuten in der Abteilung und wieder 20 Minuten zurück.
Die Bestrahlung selbst dauert 8 Minuten.
Wenn ich dann mit nacktem, abstrakt bemaltem Oberkörper auf der Edelstahlliege minutiös eingestellt bin, die Arme über dem Kopf verschränkt, in einem für mich angefertigtem Schaumkissen, verlassen die beiden technischen Helferinnen fluchtartig den Raum. 
Ab diesem Moment darf ich mich nicht mehr bewegen!
Dann komme ich mir vor wie in einem Science-Fiction-Film:
Im Abstand von circa 80 cm umkreisen mich langsam gigantische Apparate in verschiedenen Formen, die summen, surren und manchmal auch genervt aufstöhnen.
In dieser Zeit bearbeiten sie hoffentlich sehr sorgfältig und effektiv die zu bestrahlende Stelle.
Wie gesagt, nach 8 Minuten ist das ganze vorüber und ich werde aus dieser Position befreit.

Wer zu dem Thema noch mehr wissen möchte, kann mich gerne anrufen.

Heute, an einen wunderschönen Spätsommertag habe ich mit Winfried einen langen Spaziergang gemacht und bin ganz stolz darauf, eine dreiviertel Stunde am Stück laufen zu können; für mich und meine Kräfte ist das lang!

Mir geht es gut!

Jetzt wünsche ich euch eine schöne Zeit, noch viele warme Tage und bis zum nächsten Mal -

ganz liebe Grüße

Christel

Und: meine Haare wachsen! Sie sind circa 4 mm lang und können sich noch nicht zwischen mausgrau und weiß entscheiden. Und heute Abend, beim zum ersten Mal Karpfenessengehen, habe ich mir seit langer Zeit mal wieder die Wimpern getuscht! Auch sie wachsen, obwohl noch nicht so wirklich lang; das kann und muss noch besser. Und natürlich wachsen auch die Augenbrauen!
Nun aber genug mit den Erfolgserlebnissen...
Bussi





Mittwoch, 27. August 2014

Miro auf dem Busen....

... Ich habe eine wunderbare Zeichnungen, sehr grafisch, auf meinen Busen und zwar auf beiden Seiten!
Heute hatte ich die erste von 28 täglichen Bestrahlungen und muss sagen, dass ich keinerlei Anzeichen von Müdigkeit, Schlappheit oder sonst etwas habe.
Und natürlich wünsche ich mir sehr, dass es so bleibt!
Aber der Reihe nach:
Vor 14 Tagen hatte ich ein intensives Gespräch mit einem Arzt des Bamberger Klinikums über alles, was bei der Bestrahlung schief gehen kann...
Danach wollte ich natürlich nicht mehr bestrahlt werden!
Das ist etwa so, wie wenn man den Beipackzettel von Aspirin liest, weil der Kopf leicht schmerzt und danach nimmt man keine Tablette mehr, weil soviel schreckliches passieren kann und man die Packung in den Mülleimer wirft.
Aber der Arzt nahm mir dann die Angst, und erklärte mir liebevoll, dass er auf alles was passieren kann hinweisen muss.
Also hab ich doch wieder eingewilligt...
Eine Woche später dann war ich zum CT und wurde zum ersten Mal künstlerisch bearbeitet.
Die Markierung wurde mit roten und grünen wasserfesten Stiften auf den Busen gemalt.
Das wurde von Physikern ausgewertet und man sagte mir, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist würde ich angerufen.
Da aber niemand angerufen hat, ging es nun heute los.
Ansonsten geht es mir, bis auf Hände und Füße, sehr gut ;
ich schmecke wieder, ich habe Freude am Rotwein und Bier trinken (es muss aber frisch gezapft sein) ich baue meine Fitness auf mit laufen im Wald und meinem Ergometer und heute habe ich ein Bild angefangen, einen Auftrag; 
eine junge Reiterin auf einem jungen, weißen Pferd.  
Und es hat mir unheimlich viel Freude gemacht! Allerdings musste ich nach anderthalb Stunden aufhören, da ich nicht mehr stehen konnte; aber es muss ja nicht in einem Tag fertig werden!

Jetzt bin ich gespannt, wie ich das Ganze weiter vertrage;
aber laut meinem Motto: alles passiert im Kopf, denke ich, dass es so positiv weitergeht!

Euch allen einen hoffentlich wieder warmen Spätsommer, diese Novembertage letzte Wochen waren ja zum abgewöhnen...

Und bis zum nächsten Mal ganz herzliche Grüße

Christel




Samstag, 9. August 2014

Mein neuer Beruf...

...Denn so fühlt es sich an, bis alles geregelt ist und in trockenen Tüchern!

Am Donnerstag war das letzte Gespräch der Brustsprechstunde in Erlangen:
Wenn ich einen Arzt/Ärztin aus dem Team traf, strahlte er/sie mich an und gratulierte mir zu dem Ergebnis!
So auch am Donnerstag:
Als ich in den Besprechungsraum kam, streckte mir die Ärztin die Hand entgegen und beglückwünschte mich strahlend.
Der histologische Befund hat ergeben, dass nichts mehr an Krebszellen oä vorhanden ist! 
Geschweige denn Tumorreste.
Die Strapazen und Unpässlichkeiten den Chemo und OP haben sich also gelohnt.
Natürlich habe ich immer noch daran zu knabbern:
Heute sind es vier Wochen seit der letzten Chemo und gut 14 Tage seit der OP.
Und alle, egal ob Ärzte oder selbst Betroffene, die schon weiter sind als ich, sagen mir, dass es nur sehr langsam aufwärts geht.
Auch das mit dem Haaren nachwachsen; man sieht noch nicht mal den Hauch eines Flaums....
Die beiden Nähte von der OP tun natürlich auch noch weh, alles ist geschwollen und blau-am Donnerstag wurden ja erst die Pflaster entfernt (es war gar nicht so schlimm wie ich befürchtete).
Mir wurde dann das weitere Procedere erklärt: 
mich um die Bestrahlung in Bamberg zu kümmern, die Rehaklinik auszusuchen, mit der Kasse zu verhandeln und so weiter (...es ist fast wie ein neuer Beruf)...
Und so habe ich gestern den halben Freitag mit telefonieren verbracht;
Mit dem Klinikum Bamberg, mit der Sozialstation der Uniklinik Erlangen, mit der Krankenkasse-
mit folgendem Ergebnis:
Am kommenden Mittwoch habe ich den ersten Termin im Klinikum in Bamberg zur Besprechung der Bestrahlung. Und fünf Tage später geht es dann los mindestens 6-8 Wochen lang, täglich, außer am Wochenende.
Und vier Wochen nach der letzten Bestrahlung gehe ich dann in Reha. 
Wohin genau weiß ich noch nicht.

Mir geht es den Umständen entsprechend gut und jeden Tag millimeterweise besser!
Ich habe wieder angefangen im Wald spazieren zu gehen-erst mal nur eine halbe Stunde-denn meine Füße und Beine setzen Grenzen; ich merke dann, dass ich total untrainiert und schwach bin. 
Aber das lässt sich ja aufbauen!
Jedenfalls ist mein Ziel, ganz gesund aus der Reha zurück zu kommen!
Bis dahin hab ich noch einige Wochen Zeit!

Ich wünsche euch allen einen schönen Sommer!
Und ich freue mich, wenn Ihr mich anruft, oder mailt-das Telefonverbot ist hiermit aufgehoben!:-))

Liebe Grüße
Christel







Dienstag, 29. Juli 2014

Geschafft...

Gesternmorgen um 10:00 Uhr wurde ich entlassen!
Winfried hat mich abgeholt und jetzt bin ich für eine Woche in meiner privaten Reha im Landhaus! Besser kann man es nicht haben!

Die OP ist gut verlaufen und alles ist im grünen Bereich. 
Am Donnerstagmorgen um 7:15 Uhr musste ich in der Uniklinik sein dann ging alles, ohne mein Zutun, automatisch.
Zuerst wurde die Markierung gesetzt; eine lange, dünne Kanüle,durch die ein noch dünnerer Draht geführt wird, um den Operateur zu zeigen, wo der Tumor einst war und wo er ansetzen muß , wurde in meinen Busen eingeführt. Das wurde dann durch die Mammographie sichtbar gemacht. Leider musste dreimal gestochen werden und natürlich auch dreimal mammographiert; das war eigentlich dass Unangenehmste an der ganzen OP.
Dann wieder auf Station auf ein Notbett, den kleidsamen Krankenhauskittel und Stützstrümpfe anziehen und warten, warten, warten.
Bis 13:00 Uhr; seit 24:00 in der Nacht davor keinen Schluck getrunken, geschweige denn gegessen, man muss ja nüchtern sein vor der OP.
Auf Station kannte niemand den Zeitplan der Operateure...
Punkt 13:00 Uhr ging die Tür auf und die Oberschwester brachte mir die übliche Beruhigungstablette und ab in den den OP Bereich zwei Stockwerke tiefer.
Eine freundliche Anästhesistin kam und hat die Nadel eingeführt und ab dem Moment wusste ich nichts mehr.
Ich kam abends im Aufwachraum wieder zu mir. Leider musste ich 28 Stunden dortbleiben (also über Nacht), denn mein Kreislauf hat irgendwelche Kapriolen geschlagen.
Am Freitagmittag wurde ich auf in mein Zimmer gebracht und dann lief das übliche pflegerisches Programm ab.
Ich war in einem Dreibettzimmer und fühlte mich sehr gut aufgehoben bei Schwestern und Ärzten;
gestern bei der Entlassungen wurden mir noch viele gute Tipps, auch schriftlich,ö. mit auf den Weg gegeben.

In 14 Tagen muss ich wieder zur Sprechstunde kommen, denn der histologischen Befund steht noch aus und die genauen Daten, wie es weitergeht. Auf jeden Fall dann ab Mitte August die Bestrahlungen in Bamberg ( mindestens 4 Wochen täglich) und dann Reha.

Ich möchte mich hier bei euch allen für die Mails, Telefonate, Grusskarten und so weiter bedanken und weiß, dass ihr mich alle an dem Tag mental sehr unterstützt habt!
Wie sonst, wäre das alles so gut verlaufen?
Ich erhole mich jetzt hier, lasse mir auch Zeit damit und finde wieder zu neuen (alten) Kräften.

Die schwierigste Hälfte habe ich hinter mir; jetzt kommen noch Bestrahlung und Reha und dann, im frühen Herbst bin ich wieder gesund!

Ganz liebe Grüße Euch allen und bis zu nächsten Mal

Christel







Montag, 21. Juli 2014

Der Count-down läuft....

... heute sind es 12 Tage nach der letzten Chemo und ich bemerke millimeterweise, dass es besser wird. 
Ganz langsam aber stetig.
Wenn ich morgens aufwache, checke ich, wo es mir weh tun könnte; die Stellen sind ja bekannt.
Und siehe da, es wird immer weniger!
Nur leider habe ich mir vor einigen Nächten die linke , große Zehe dermaßen angeschlagen, dass es stark blutete und ich ziemliche Schmerzen hatte.
Das Ergebnis: Heute wurde der Nagel beim Hausarzt gezogen....
 
Man hat mich ja schon darauf vorbereitet, daß das mit der Haut und den Füßen und der Taubheit und überhaupt allen unschönen Begleiterscheinungen ganz langsam zurückgeht; es kann bis zu einem halben Jahr dauern;
und ich übe mich nun in meiner neu, mühsam erlernten Tugend: Geduld.

Aber jetzt zum weiteren Verlauf in dieser Woche: 
Letzten Donnerstag war ich zur Beustsprechstunde und nochmal Ultraschall und es wurde wieder nichts gefunden!!!!!
Am kommenden Mittwoch, 23.7. um 8:00 Uhr muss ich in der Klinik sein zu einem letzten Vorbereitungtag: 
da werden noch einige Untersuchungen gemacht und Gespräche geführt; zum Beispiel mit dem Anästhesisten.
Dann erfahre ich auch, wann genau am Donnerstag den 24.7. die OP angesetzt wird.
3-5 Tage bleibe ich stationär im Krankenhaus, wenn alles normal verläuft.
Circa fünf Wochen später beginnt die Bestrahlungen, hier in Bamberg.

Ich habe eine Bitte an alle, die das lesen: haltet mir ganz fest die Daumen am Donnerstag!
Ich melde mich dann, wenn ich nach der OP wieder zu Hause bin; 
direkt nach der Entlassung werde ich 2-3 Tage bei Winfried sein und mich verwöhnen lassen!

Bis dahin, ihr Lieben

Christel

Mittwoch, 9. Juli 2014

Ich habe es geschafft!

Halleluja!!,,
Wirklich wahr! 
Heute am 9. Juli bekam ist den letzten Zaubertrank. 
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass er jede Zelle meines Körpers erneuert und somit auch heilt und für die nächsten, schönen, hoffentlich vielen Jahren fit macht.
Heute in Erlangen waren es 13° und es regnete; die Woche davor waren es circa 30 .
Ansonsten das übliche Procedere mit Warten, Arztgespräch, Port anstechen, und dann auf eine Liege-versorgt mit Apfel, Banane, Joghurt,belegten Brötchen und Getränken-
wird man angedockt, und schläft langsam weg, trotz lautem Piepen der Apparaten der anderen Patienten, deren Chemobeutel leer sind. In einem der Beutel ist bei uns allen ein Beruhigungsmittel, damit wir schön schlafen
Jetzt werden, wie jedes Mal nach der Chemo in den letzten 21 Wochen, circa 5-7 Tage lang die üblichen Beschwerden auftreten.
Aber die habe ich ja schon beschrieben und will nicht wieder davon anfangen!
Um ehrlich zu sein, geht's mir mental heute schon besser!.... Alles beginnt im Kopf....
ALLES!...

Am 17. dann, nächsten Donnerstag, muss ich zur Brustsprechstunde und erfahre alles über den weiteren Ablauf.
Aber erstmal wird morgen Abend gefeiert : unser Donnerstagstammtisch trifft sich in der Fischerei und da werde ich meine Mädels einladen und wir trinken auf meinen Geburtstag, den erstenTag nach der Chemo und den Erfolg der ersten Etappe. 
Und ganz ganz langsam, Schlückchen für Schlückchen werde ich mich vom Zaubertrank wieder dem Alkohol zuwenden
Immerhin hatte ich die ganze Zeit gute Blutwerte und musste nicht nach Hause geschickt werden;
nicht den kleinsten Anflug einer Erkältung, und bin noch im Mai den Rennsteig gelaufen!

A weng kann ich auch stolz auf mich sein, wie geduldig ich die doofe Perücke immer aufgezogen habe (naja sie geeeeht) undundund...

Nächste Woche dann werde ich über den weiteren Verlauf, der mich erwartet berichten.

Schöne Sommertage bis dahin, wo immer Ihr auch seid?

Wünscht Euch

Eure Christel



Freitag, 4. Juli 2014

.....noch einmal....

.... und dann habe ich 21 Chemos hinter mir!
Halleluja!

Aber jetzt reicht es auch.
Es reicht, es reicht, es reicht!

Alles wird immer beschwerlicher; hier einige der diversen Unschönigkeiten:

....abgesehen davon, 
dass ich keine Haare mehr habe, egal wo, 
die Augen eigentlich immer leicht brennen oder tränen und ich nicht mehr klar sehe, 
die Fuß und Fingerspitzen wie aufgequollen und taub sind (auch wenn man es nicht sieht, es fühlt sich aber sehr unangenehm so an), 
es schmeckt schon lange nichts mehr; alles schmeckt nach Styropor. Nur ganz süß oder ganz salzig ist noch genießbar. Aber wenigstens ist das Hungergefühl geblieben, so dass ich nicht viel aufgenommen habe....
die Kraft zum laufen fehlt, ich komme nur noch von zu Hause bis in die Fischerei zu meinem Auto...
Wenigstens kann ich noch Auto fahren, denn ich muss ja von Bamberg nach Höchstadt zu Winfried kommen: in mein Landhaus", wo ich mich nach der Chemo total regenerieren und erholen kann.

Wird mir auch noch zweimal wöchentlich beim Hausarzt Blut abgenommen, zweimal Lymphdrainage für die Beine und ich muss ständig Stützstrümpfe tragen....

....abgesehen davon 
geht's mir gut. Denn es geht allen so und man wird langsam darauf vorbereitet, dass es "wahrscheinlich" so kommt; es kommt mit Sicherheit genau so, mehr oder weniger heftig.

Und jetzt hab ich's endlich geschafft; am nächsten Mittwoch ist die letzte kleine Chemo.
Eine Woche später, am 17.Juli habe ich den Tremin zur Brustsprechstunde. 
Da wird mir erklärt wie genau dann die OP verläuft und das weitere Procedere, bis hin zur Reha. 
Aber die Details zur OP hat mir ja Professor Beckmann schon vor einer Woche erläutert.
Ich kann mir selbst den Termin aussuchen; es müssen 14 Tage zwischen der letzten Chemo und der OP sein. Das wäre dann am 23. Juli, mal sehen ob ich das schaffe!
Dann 4 Tage Krankenhaus, wenn alles glatt läuft.
Und danach etwa drei Wochen Pause bis zur Bestrahlung. Während der OP wird festgelegt, wie lange bestrahlt werden muss.
Die Bestrahlungen werden in Bamberg vorgenommen, da sie täglich sind und das Strahlenzentrum hier einen sehr guten Ruf hat und natürlich auch in der Uni Erlangen zusammenarbeitet.

Und bis zur Reha dann ist auch noch ein weiter Weg! Ich werde euch weiter berichten.

Alle sagen, dass ich das Schlimmste jetzt hinter mir habe: ich hoffe, dass es so ist!

Augen zu und durch: mein Ziel ist es, ganz gesund zu werden !

Bis nächste Woche ihr Lieben, ich wünsche euch eine wunderschöne Sommerwoche

Christel



Samstag, 28. Juni 2014

... nun bin ich auf der Zielgeraden... nur noch zwei Mal !

.... Das Gespräch bei Professor Beckmann am Donnerstag war beruhigend und erhellend für mich und Winfried, der auch dabei war: denn vier Ohren hören ja mehr als zwei. 
Der Chef hat mir den weiteren Verlauf der Behandlung geduldig erklärt.

14 Tagen nach der letzten Chemo, also am 8. 9.oder 10. Juli, ist dann die Brusterhaltende Operation; ich kann mir den Termin aussuchen und er wird mich operieren.
Vor der OP wird noch einmal eine Mammographie gemacht und dabei markiert er mit einer langen Spritze, ca 15 cm, den Fundort des Tumors, denn er ist ja gottlob nicht mehr da! 
Aber anhand der Unterlagen der 1. Mammographie kann er ihn natürlich noch lokalisieren, markieren und weiß dann bei der OP, wo er ansetzen muss.

Danach vier Tage Krankenhaus und 4-6 Wochen im Klinikum Bamberg dann die Bestrahlung. Die Länge der Bestrahlung kann er erst während der OP feststlegen.  Die beiden Kliniken arbeiten zusammen. 
Nach der Bestrahlung kommt die Reha-darum muss ich mich noch kümmern.

Alles in allem hat er eine wohltuende Ruhe und Kompetenz ausgestrahlt, jede meiner Frage geduldig beantwortet.

Gestern, am Freitag war die letzte große Chemo, die ich jetzt in meinem Landhaus in Höchstadt abklingen lasse; mit den üblichen Begleiterscheinungen, die ich ja schon kenne.
Dann noch zwei mal eine kleine; die nächste nächsten Donnerstag bei dir ich den Termin für die letzte bekomme.

Diese zweieinhalb Wochen werden jetzt auch noch vorübergehen und ich habe lernen müssen/dürfen, mich in Geduld zu fassen! Keine leichte Übung für mich!

Ich bin immer noch, gerade nach dem Gespräch, vom Zaubertrank überzeugt! Denn viel besser kann es ja eigentlich gar nicht laufen.

Zumal ich auch nach der Bestrahlung und Reha keine Hormontherapie brauche! Unter anderem auch, weil mein Tumor nicht Hormon bedingt ist.

Ich hoffe, das war nicht zu viel Medizinisches für euch? Und gerne, wer Fragen hat kann mich anrufen, oder mir mailen.

Ich wünsche euch noch ein wunderschönes Wochenende und melde mich dann nach der nächsten Zaubertrankgabe.

Nun alles Liebe und vor allem Gesundheit

Christel





Dienstag, 24. Juni 2014

Das war sicherlich Zauberblut....

....was mir am Sonntag übertragen wurde.
Um 11:00 Uhr war ich in der Klinik und ab 13:00 Uhr wurden mir 400 ml meiner Blutgruppe über den Port eingeträufelt.
Es dauerte natürlich auch wieder mehrere Stunden.
Meine Freundin Ingrid aus Aachen war dabei und hat mich wie eine Krankenschwester versorgt, verwöhnt und natürlich auch gefahren.
Und abends wieder, auf eigenen Wunsch, die Klinik verlassen und nach Hause.
Und siehe da, schon am nächsten Tag war diese Schwäche aus den Beinen und dem Kopf so gut wie weg, die Stimmung hellte auf und, um es kurz zu machen, heute geht es mir richtig gut; 
ich muss mich wieder bremsen, nicht zu viel auf einmal zu machen.
Am Donnerstag um 16:00 Uhr habe ich Audienz beim Klinikchef: 
Professor Beckmann, der im neuesten "Focus" von dieser Woche im Ranking für deutsche Krebskliniken/Ärzte  an erster Stelle steht.
Er wird mir den weiteren Verlauf der Behandlung vorschlagen.
Und ich werde euch dann berichten; auch darüber, wie ich die letzte große Chemo am kommenden Freitag vertrage.
Natürlich hoffe ich, dass das frische Zauberblut bis zum Schluss hält, was es verspricht....

Eine schöne Woche Ihr Lieben, 
wünscht euch
Christel


    Gestern, am 23.!!!



Samstag, 21. Juni 2014

... eine leichte Anämie, Blutarmut, ist daran schuld


..dass ich mich in den letzten zwei Wochen immer müder, antriebsloser und trauriger gefühlt habe. 
Ich war ja zu gar nichts mehr fähig. Als wenn jemand den Stecker für Energie gezogen hätte.

Jetzt weiß ich endlich woran es lag!
Meine Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und der HBWert sind schon seit einiger Zeit zu niedrig und deshalb bekomme ich morgen in der Uniklinik eine Bluttransfusion.
Danach soll es mir wieder gut gehen; sagen alle, die es schon mal hatten und natürlich auch die Ärzte und Pfleger.  Es soll wirken, wie ein Jungbrunnen! 
Na schaunmer mal.
Christian war über Fronleichnam da auf dem Weg in den Süden und kommt morgen wieder, auf 
dem Weg nach Hamburg.
Jetzt übers Wochenende ist meine Freundin Ingrid aus Aachen hier und sie fährt mich nach Erlangen.
Heute Morgen um sieben, zu Chemo und morgen dann in die Tagesklinik zur Bluttransfusion. 
Wenn sie nicht da wäre, müsste ich über Nacht auf Station bleiben. 
So ist es mir natürlich viel lieber! Sie verwöhnt und bemuttert mich sehr liebevoll!

Am Donnerstag den 26. habe ich ein Gespräch bei Professor Beckmann, der mir den weiteren Verlauf der Behandlung erläutern wird.
Und am Freitag dann die letzte, große Chemo ! 
Halleluja!
Ihr Lieben, ich werde über die Wirkung des neuen Blutes in mir berichten. 
Frisches Blut!

Jetzt wünsche ich euch noch einen schönen Fußballabend, ein schönes Restwochenende und nicht vergessen wir haben heute Sommersonnwend und Sommeranfangen!

Sonnige Grüße und bis nächste Woche

Christel







Freitag, 13. Juni 2014

...da waren's nur noch vier....

......noch vier mal   Zaubertrank dann, wenn alles gut geht (vor allem wenn die Blutwerte so gut bleiben, wie bisher) bin ich am 8. Juli mit der Chemo fertig. 
Halleluja!
Mit den vielen Feiertagen, Pfingstmontag und Christi Himmelfahrt, bin ich jetzt mit den Terminen völlig aus dem Tritt! Die nächste Betankung ist am Samstag den 21..
Dann die Woche drauf, am 25. habe ich Besprechung beim Oberarzt, zur so genannten Brust-OP-Sprechstunde.
Der wird mir dann anhand der bisherigen Unterlagen und Ergebnisse den weiteren Verlauf erklären.
Aber soviel steht fest: eine OP muss, trotz meiner guten Ergebnisse sein!
Die Ärztin gestern hat mir auf Anfrage das so erklärt:
Beim Ultraschall und einer Mammographie kann man nur Knoten sehen, die bis zu 0,5 cm groß sind, aber kleinere Zellklumpen können natürlich auch schon bösartige Krebsgeschwüre oder Metastasen sein.
Durch die Chemo wurden alle zerstört....!

Und während der OP, drei Wochen nach Ende der Chemo, wird sofort durch den Histologen festgestellt ob noch Zellen irgendwo rumspuken.
Und sie sagte mir, dass bei meiner Art von Krebs, die Chancen sehr gut seien, dass alles eliminiert ist.
Wenn nicht, kommt dann als nächstes Bestrahlung.
Aber das will ich noch gar nicht andenken.
Ich werde euch natürlich davon berichten.
Am 26. dann habe ich einen Termin bei Professor Beckmann, der mir alles noch mal ganz genau erklären wird! 
Weil meine Füße immer dicker werden, muss ich jetzt Stützkniestrümpfe tragen und es wurden mir auch 10 x je 1Std Lymphdrainage verschrieben; die beginnen am Montag:
Mit zweimal Blut abnehmen pro Woche, einmal Erlangen Uniklinik (mindestens zwei Tage dann bei Winfried in Höchstadt erholen) und der Lymphdrainage; das Zeitmanagement zu dieser Krankheit ist fast mit einem Beruf zu vergleichen!
Ich nehme alles gerne in Kauf; am Ende steht die Gesundheit!
Es geht mir gut, den Umständen entsprechend! 
Die Ärzte sind auch ganz begeistert von meinem Zustand und meiner positiven Ausstrahlung. 
Dazu kann ich nur sagen meditieren und visualisieren:
Und allen Betroffenen das Buch ans Herz legen: 
"wieder gesund werden", von Dr. O. Simonton 
Eine Anleitung zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte für Krebspatienten und ihre Angehörigen, rororo
Aber, das funktioniert auch bei anderen Krankheiten!

Ihr Lieben, ich melde mich nach der nächsten Zaubertrankgabe wieder und wünsche euch bis dahin einen wunderschönen Frühling!

Christel


Donnerstag, 5. Juni 2014

Der Zaubertrank wirkt!

 .... Heute ist der zweite Tag nach der großen Chemo und mir geht es, so war es auch am ersten Tag, sehr, sehr gut! 
Ich denke, das hat damit zu tun dass es jetzt wirklich nur noch fünf Wochen sind!
Ich komme mir vor wie eine Lore unter Tage, voll gepackt mit der Steinen, auf vielleicht leicht abschüssigen Schienen, die auf das Ende des Tunnels zurollt, immer schneller, das Licht am Ende ist schon als Tor zu erkennen und es dauert nicht mehr lange und ich bin im gleißenden Tageslicht: 
der Mechanismus bei solchen Loren in den Bergwerken ist so, dass sie direkt ausgekippt wird und wieder ganz frei für Neues ist!
Frei für Neues, Schönes, für gutes Leben! 
So komme ich mir vor und so geht es mir auch.
Der Zaubertrank erneuert jede Zelle!

Die nächste Chemo ist am Donnerstag nach Pfingsten und ich hoffe, dass meine Blutwerte, wie immer mitspielen.

Ich wünsche euch allen ein schönes Pfingstfest-der Hochsommer ist ja angesagt-und melde mich nächste Woche wieder

Christel



Donnerstag, 29. Mai 2014

....es wird nicht leichter

....aber kürzer!
Vorausgesetzt, dass jede Woche meine Blutwerte stimmen, habe ich jetzt noch sechs mal Chemo vor mir.
Die negativen, auch so bekannten Symptome, nehmen langsam aber stetig zu-dagegen steht natürlich immer gottlob das positive Ergebnis der letzten Untersuchung!
Das macht es im Alltag nicht viel leichter, hält mich aber mental doch oben.
Ich arbeite auch jeden Tag mit Visualisierungen während der Meditation, um den Tumor zu eliminieren!
Ich will hier nicht ins Jammern verfallen und alle Unannehmlichkeiten aufzählen: 
ich bin auf dem Weg, gehe durch und vertraue auf die Behandlung, die Medizin und die Fortschritte in der Krebsforschung und natürlich dem Zaubertrank!
Und natürlich am Ende meiner vollständigen Genesung!
Am nächsten Dienstag habe ich wieder eine große Chemo; das ist dann noch schwerer wegzu stecken!
Danke ihr Lieben auch für euer Feedback, egal ob auf diesem Blog, per Mail oder auch am Telefon.
Ich sagte ja, ich telefoniere gerne immer mit euch; nur möchte ich nicht immer über die Krankheit sprechen.
Und Liebe tut mir im Moment sehr gut-ich kann gar nicht genug davon bekommen!

Wie es nach dem Ende der Chemo weitergeht werde ich nächste Woche berichten:
Ich weiß da auch schon mehr. 
Leider wird es dann auch nicht viel schöner!
Aber siehe oben-ich muss da durch!

In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Frühlingswochenende und melde mich nächste Woche wieder!

Christel





Dienstag, 20. Mai 2014

Good News...

Wie ihr ja wisst, war ich heute Morgen um 10:00 Uhr zum Ultraschall in der Uniklinik Erlangen bestellt.
Ich war auch fast pünktlich, trotz einer Stunde Stau, und musste erst mal mit circa zehn anderen Patientinnen warten.
Dann kam ich dran, weil ja die Chemo im ersten Stock auch terminiert war.
Eine Ärztin mit Assistentin machte die Anamnese und dann wurde ich Ultra geschallt:
geschallert im Fachjargon.
Soll heißen sie versuchten abwechselnd sehr sorgfältig und mit viel Druck und Gel bei mir etwas zu finden.
Nach etwa einer halben Stunde standen vier Ärztinnen um mich herum, die eine davon Oberärztin; 
sie fanden auch nichts! 
Es wurde beschlossen, noch eine Mammographie zu machen, gleich und jetzt und hier!
Gesagt getan: und was darf ich sagen: auch da nichts!


Nun wurde mir von allen Seiten gratuliert, dass das das allerbeste Ergebnis überhaupt sei! 
Das ändert natürlich nichts an der OP nach der Chemo, aber ich bin ich bin wieder sehr viel zuversichtlicher.

Alles passiert im Kopf
Wie wahr, wie wahr mal wieder!

Alle Malessen der  letzten Woche sind wir weggewischt und ich fühle mich gut!

Oben auf der Zaubertrankstation, wurde mir auch herzlich gratuliert und alle haben gestrahlt; obwohl ich durch das ganze Procedere eineinhalb Stunden zu spät war!

Mit diesen guten und positiven Gedanken und Energien gehe ich nun in die Woche und werde am Donnerstag einen Malkurs für zwei Erwachsene abhalten -
und freue mich darauf!

Von ganz ganz weit hinten kommt ein kleines Licht im Tunnel!
Es ist noch sehr schwach aber es kommt näher und in 7 Wochen bin ich dann durch !

Bis nächste Woche wieder Ihr Lieben

Eure Christel


Samstag, 17. Mai 2014

Nach der letzten großen Chemo...


... am vergangenen Dienstag:
Diesmal merke ich, wie viel mehr Kraft der Körper braucht um einigermaßen wieder auf das Level von vorher zukommen.
Die unschönen Symptome: 
Alles ist wie pelzig und gefühllos, die Fingerspitzen, die Füße . Mir ist manchmal schwindelig und sehr wattig im Kopf.
Es fühlt sich an, als sei jedwede Energie aus meinem Körper entschwunden.
Das laufen fällt mir schwer und in den Schuhen drückt jede noch so kleine Naht!
Aber am unangenehmsten ist es, dass ich nichts mehr schmecke: 
weder süß noch salzig.
Das Essen hat seine Lust verloren! Und das ist so schade!
Aber ich will nicht nur jammern, denn der Klinikbesuch am Dienstag hatte auch etwas positives:
Ich wurde sorgfältig von der Ärztin abgetastet und es gibt keinerlei Tastbefund!
Am kommenden Dienstag ist Ultraschall angesetzt-ich bin gespannt ob man dann überhaupt noch etwas von dem Tumor sieht?
Am 8. Juli bin ich mit der Chemo durch-sofern meine Blutwerte immer in Ordnung sind.
Bis dahin muss ich mich nun in Geduld fassen, was mir, wer mich kennt weiß es, sehr schwer fällt. 
Ich zähle natürlich jetzt schon die Tage.

Bis nächste Woche, hoffentlich habe ich da positivere Nachrichten!

Ich wünsche es mir sehr und bis dahin bin ich dankbar über all die Anteilnahme, die die ich von Familie und Freunden erfahre. 
Christian war für einen Tag hier, das hat mir sehr gut getan und Auftrieb gegeben!
Alles wird gut!

Freitag, 9. Mai 2014

An alle die mich vermisst haben...

...und ich werde so gerne vermisst!...

Ich komme gerade von fünf Wandertagen am Rennsteig fast heil zurück. 
Mit meinem Freund Winfried und dessen Freund Willi aus Schülertagen.  
Wir sind schon ein eingespieltes Wanderteam; letztes Jahr im September haben wir die erste Etappe absolviert.
Alles war gut, wir sind bei wunderbarem Wetter angereist und die ersten vier Tage waren wettermäßig auch sehr schön;
nur heute, am letzten Tag, den wir noch laufen wollten, um um unser Etappenziel zu erreichen, ging es mit Sturm und Regen los, bei 12°; und da haben wir, auch meine Füße wegen, beschlossen nach Hause zu fahren.
Gesundheitlich habe ich das erstaunlich gut verkraftet; die beiden Herren haben auch viel Rücksicht auf mich genommen.
Nur die Überempfindlichkeit an den Füßen (Chemo bedingt), war natürlich für 10-12 km wandern täglich, nicht so ganz förderlich. 
Abends habe ich erst mal eine halbe Stunde meine Füße gesalbt, geölt, gepflegt und am nächsten Morgen haben sie auch alles wieder brav mitgemacht.
Gottlob habe ich mir letztes Jahr, nach ähnlichen Erfahrungen, ein paar sehr gute Wanderschuhe gekauft. 
Meine Füße meutern zZt in jedwedem Schuh, nur nicht in diesen.

Nun bin ich seit einigen Stunden wieder zu Hause.
Ich melde mich nächste Woche wieder: 
am Dienstag habe ich eine große Chemo und eine Untersuchung (Ultraschall und noch irgendetwas) um mittelfristig zu erkunden, wie sich der Tumor verhält..

Und dann werdet ihr wieder von mir lesen.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und erhole mich jetzt mal vom Rennsteig und meinen sportlichen Aktivitäten.

Christel


Freitag, 25. April 2014

Bergfest...

Die Hälfte ist um! 
Die Hälfte der Chemotherapie.

Gottlob vertrage ich sie einigermaßen und mit der üblichen Einschränkungen kann ich auch ganz gut umgehen.
Womit ich nicht so gut umgehen kann ist die Tatsache, dass ich von außen nicht mehr als Christel, Freundin, Malerin, Macherin wahrgenommen werde sondern als: oh Gott sie hat ja Krebs!
Aber natürlich verstehe ich diese Reaktion sehr gut, denn, mir ist es ja in anderen Fällen auch so gegangen; erfreulicherweise kann ich mit fast allen diese "Fälle" auch heute noch darüber reden!
Alles war bisher in meinem Leben gut, und im Nachhinein hatte man eigentlich gar keine Sorgen, bis man krank wird und diese Leben auseinander fliegt!

Ich bin mir auch meiner Mitverantwortung, gesund zu werden, sehr genau bewusst.
Meistens geht man davon aus, dass Heilen etwas ist, das andere mit uns machen. Dass unsere eigene Verantwortung für unsere Gesundheit sich darauf beschränkt, bei Beschwerden einen auf Arzt aufzusuchen, der uns dann schon irgendwie wieder gesund machen wird...
Aber wir alle wirken auf unsere Gesundheit ein-durch unser Denken und Fühlen, durch unsere Einstellung zum Leben.
Das heißt ich bin in erster Linie für meine Gesundheit/Kranksein verantwortlich.
Medizinische Behandlung allein kann mir zwar helfen, aber genauso wichtig ist es jetzt meine Kraftreserven zu mobilisieren und damit meine Lebensqualität zu verbessern.
Ich kann auch Einfluss auf den Verlauf der Krankheit nehmen!
Durch Meditation und Visualisierung kann ich mir das ersehnte Ziel, gesund zu werden, vorstellen.
Ich stelle mir die Krebswucherungen und ihre Zerstörung durch die Behandlung, vor allem aber die natürlichen Abwehrkräfte meines Körpers im Kampf gegen den Krebs bildlich vor.
Ich arbeite mental mit allem was mein Körper zur Verfügung hat (und er hat ja alles dafür);
wie die weißen Blutkörperchen herbei eilen, sich auf die Krebszellen stürzen und die toten oder sterbenden mit sich nehmen, und diese wieder über Leber und Nieren aus dem Körper geschwemmt werden. 
Ich sehe dann vor meinem geistigen Auge, wie der Krebs immer mehr schrumpft, sich mein Zustand wieder normalisiert und ich am Ende der Behandlung ganz gesund bin!

Denn gesund zu werden ist jetzt mein wichtigstes und nächstes Ziel!

Bis nächste Woche, dann habe ich am Freitag Chemo.


Christel






Freitag, 18. April 2014

Zum sechsten Mal


Und dieses Mal war es wieder eine heftige, große Zaubertrankgabe.
Heftig deshalb, weil auch die Reaktionen heftiger und unangenehmer sind, aber wie gesagt, wenn man sie kennt und vorbereitet ist, gehen auch sie vorüber. 
Ich bekomme ja alle drei Wochen eine große Chemo und dazwischen zwei kleinere. 
Ich will euch nicht damit langweilen, was die Beutel beinhalten.
Ich registriere nur die Zeit, zwischen zweieinhalb und viereinhalb Stunden,  die es dauert, bis es in mich hineingetröpfelt ist-Tropfen für Tropfen, Goldkügelchen für Goldkügelchen, um mich wieder ganz gesund zu machen!
Und diese Zeit im 4-5 Bett Zimmer-die anderen werden ja auch betankt, hat dann etwas von einem Mädelstreffen, von Selbsthilfegruppe und am Schluss von einem Schlafsaal...
Zuerst wird viel geredet, jede erzählt von ihren subjektiven Erlebnissen mit dem Körper und davon lerne ich auch sehr viel, denn was ich noch nicht hatte, kann ja noch kommen und so bin ich dann 
Mental schon mal vorbereitet.
In unseren Tanks ist auch immer Beruhigungsmittel, das heißt, dass nach etwa einer halben Stunde, wenn alle Beutel angezapft sind, Ruhe einkehrt. Die Liegen langsam flach gestellt werden werden, die Kopfkissen zurechtgezupft, die Perücken durch Mützen ersetzt und ein sanftes Wegdämmern beginnt; 

immer schrill unterbrochenen von dem Gepiepse der Armatur am Bett, die ansagt, dass ein Beutel leer ist. 
Und bei fünf Betten piepst es natürlich andauernd, pro Bett 3-5 Beutel... 
Dann muss man die Schwester/Pfleger rufen, damit das neue Medikament umgestöpselt und aktiviert wird; die haben ein anderes,lauteres Piepsen  und so ist dieser Halbschlaf reine Action; 
dennoch erholsam und erfrischend, wie durch ein Wunder steht man am Ende auf und ist wieder ganz im Hier und Jetzt. 

Danke auch für euer Feedback auf den Blog. Ich bekomme viele schöne Anregungen, was man in den Zaubertrank noch mitmischen könnte:
Zum Beispiel Wildkräuter von Alpenwiesen, Angstauflöser, ganz viel Glück, Kraft, Liebe und Gesundheit und so weiter...
Danke dafür!

Ich wünsche euch jetzt ein schönes Osterfest, mit Sonne, Wärme und schönen Aktivitäten.
Bis du nächsten Mal ihr Lieben
Christel





Freitag, 11. April 2014

Zum fünften Mal verzaubert...


Am Mittwoch wurde ich zum fünften Mal verzaubert.
Es wechselt jetzt von Dienstag auf Mittwoch und zurück, man kann sich nicht mehr so richtig darauf einstellen.
Da es aber auch ein Leben außerhalb der Chemo gibt, muss ich lernen meine Termine sehr flexibel zu gestalten. 
Das ist nicht immer leicht.
Der letzte Zaubertrank bekam mir wieder gut; so ganz leichte Unannehmlichkeiten, auf die wir vorbereitet werden, treten auf:
Nasenbluten zu unterschiedlichsten Zeiten, Taubheitsgefühl an den Fingerspitzen in den Fußsohlen, Appetitlosigkeit;  alles was ich esse schmeckt irgendwie fade, was natürlich dazu verleitet, dann gar nichts mehr zu essen. 
Aber ich weiß, das wäre der falsche Ansatz.

Dass ich wieder meditiere ist wunderbar, denn ich merke jetzt erst, was mir gefehlt hat und wie ich es vermisst habe.
Oft werde ich von Freunden und Bekannten ungläubig gefragt ob es mir wirklich gut geht, aber ich kann doch nicht mehr als ja sagen, wenn es so ist.
Ich beginne, mehr auf mich zu achten und die vielen, schönen Angebote sehr sorgfältig zu sortieren;
ich muss nicht mehr auf jeder Hochzeit tanzen.

Ich sehe diese Krankheit als Aufgabe und das ganze als Off Road-Reise.  Ich habe noch keine Ahnung wo sie hinführt, weiß aber dass es am Ende gut wird!
Und auf einer Reise ins Unbekannte, muss man ja auch auf alles gefasst sein.

In diesem Sinne, Ihr Lieben.
Bis nächste Woche - 

Christel




Donnerstag, 3. April 2014

Ich meditiere wieder...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2078918/Heile-Dich-selbs#/beitrag/video/2078918/Heile-Dich-selbst!

Ich meditiere wieder.
Seit zwei Tagen meditiere ich wieder regelmäßig.
Der Film von M. Scobel hat meine über viele Jahre, Jahrzehnte, ausgebildete Spiritualität wieder hochschwappen lassen. Ich glaube das nennt man Psycho-Hygiene.

Das muss ich ein wenig erklären:
Seit meinem 28. Lebensjahr (jetzt 71) bemühe ich mich um meine Menschwerdung.

Es begann alles mit transzendentaler Meditation (TM), ich ließ mich einweisen, einweihen und praktiziere das bis heute.

Meine Malerei ist natürlich auch ein wunderbares Ventil!

Aber weil ich immer noch auf der Suche war mit meinem inneren Selbst in Kontakt zu kommen, 
kamen dazu auch noch andere Techniken,wie:
Silva Mind Control
Reiki (Energieübertragung)
vor etwa 4 Jahren Deeksha (Oneness, ebenfalls Energieübertragung)

Aus der heutigen Rückschau war alles gut, richtig und wichtig für mich. 
Immer als Grundtechnik habe ich TM (transzendentale Meditation) verwendet.

Nur in den letzten 8 schönen Bamberg-Jahren nutzte ich diese Energiequellenur noch gelegentlich; wenn irgendwelche Probleme zu lösen waren.
Jetzt, mit den neuen Herausforderungen an meine gesundheit, und vor allem nachdem ich diesen Bericht sah, bin ich natürlich froh, dass ich diese Technik anwenden kann.

Hier der Link zum Bericht!


Der Film dauert etwa 50 Min und bitte nehmt Euch die Zeit dafür!

Er spricht für sich und ich bin froh, dass eine liebe Freundin ihn mir geschickt hat. 
Danke Sunita!

Gerne kann mich jeder anrufen und ansprechend zum Thema Meditation oder Erfahrungen darüber.

In diesem Sinne, frohes meditieren, Ihr Lieben
Christel

Mir geht gut!

Ich würde mich auch über Feedback im Blog sehr freuen und natürlich kann mich jeder anrufen, auch zu meinen Erfahrungen mit Meditation und spirituellen Techniken.





Dienstag, 1. April 2014

Zaubertrank, die Vierte...


Heute nun die kleinere Portion...
Es begann in der Verwaltung, weil ein neues Quartal,begonnen hat...
Erstmal 2 Stunden Warten, das kann ich noch nicht so gut...es sind 28 Frauen da und nur 20 Betten...Die Krebserkrankungen nehmen zu...d.h heute lange  aussitzen, bis ich ein Bett bekomme..
Dann habe ich alle meine Fragen mit dem jungen Assistenzarzt besprochen - es gibt NICHTS, was es nicht geben könnte - und wenn ich das weiß , ist es auch schon halb so schlimm.
Ich vertrage alles gut- und werde ärztlicherseits liebevollaufgefangen.
Normal ist:
Schlaflosigkeit in der ersten Nacht danach:
Dass man nach der Chemo nicht schlafen kann, will heißen, vor 5 Uhr morgens komme ich nicht in den Schlaf - daran ist das Cortison Schuld, das beigemischt ist...
Verstopfung: ein Medikament, das Cortison enthält, ist dafür verantwortlich -
danach Durchfall: dto. und noch ein Anderes.
Die Nase will bluten, aber ich reibe morgens Bepanthen in die Nasenlöcher, und damit ist alles gut.
Alkohol vertrage ich jetzt gar nicht mehr: laut Arzt kommt das aber wiiiieder...das sind doch gute Nachrichten...
Heute erfahre ich, dass ich Montags, statt dienstags zur Chemo kommen soll. Das verhagelt mir die ganze Woche, denn ich muss ja noch zweimal Blut abnehmen in Bamberg beim Hausarzt. Jetzt also Dienstag und Donnerstag. Das ganze ist wie ein Beruf, um den man sich ranken muss.
Aber man lernt auch vieles dazu, jedesmal mehr!
Jetzt, 16:30 Uhr bin ich für heute fertig (von heute Morgen 9:00 Uhr) und freue mich auf den Sonnenschein und Wärme draußen vor dem Krankenhausfenstern!!!!
Ihr Lieben -
genießt den Tag!











, Butter, muss



Donnerstag, 27. März 2014

Einige, wenige Tage Ferien vom Ärztekarussell.

Heute, am zweiten Tag nach der Zaubertrankinfusion in Erlangen, bin ich mit Uschi und Ingrid nach Marienbad gefahren, Auszeit aus dem Krankenstand.
Wir fuhren direkt nach der Blutabnahme heute Morgen los und waren nach 2 1/2 Stunden in Marienbad und damit in einer anderen Welt angekommen.
Man fährt, von der Grenze erst eine knappe Stunde durch wunderschöne Landschaften mit vielen Seen, sportlichen Angeboten aber nichts aufregendes und auf einmal am Ortseingang von Marienbad sieht man sich in einer Welt aus dem 19. Jahrhundert und fühlt sich um 100 Jahre zurück versetzt. 
Villen, Hotels, Kuranlagen, Spielbanken auf engstem Raum, von den vielen Geschäften, Cafés, Restaurants und Boutiken ganz zu schweigen, immer verbunden mit einem wunderschönen Kurpark.
Wir fanden unser sehr schönes Hotel Villa Patriot, www.villapatriot.cz, auch ziemlich bald und checkten ein... 
Nach einem kleinen Imbiss gingen wir im Sonnenschein die Stadt erkunden und in 2 Stunden haben wir noch nicht mal die Hälfte davon gesehen. Ein Tschechisches Gasthaus wo noch geraucht werden darf und  mit Sicherheit um 1910  eröffnet wurde, beendete unseren Rundgang.
Jetzt um 19:00 Uhr haben wir das erste Dreigängemenü in unserem Gourmethotel.
Das Schmankerl heute Nachmittag lässt auf die schönsten Überraschungen hoffen...
Ich muss los, und habe HUNGER - endlich mal wieder...
Bis zum nächsten Mal, grüßt aus Tschechien , wo man übrigens kein Wort versteht,
Christel
PS: mir geht es heute am zweiten Tag danach sehr gut und ich fühle mich topfit !!!!

Sonntag, 23. März 2014

endlich wieder Zaubermittel... Zaubertrank die dritte

Letzte Woche war ich in der Klinik, einen Tag und eine Nacht länger als geplant, weil mir der Port  gelegt wurde. Leider waren danach meine Blutwerte nicht so gut und man konnte mir den Zaubertrank für diese Woche nicht verabreichen. So war nun gestern die dritte Portion angesagt: diesmal wieder die große Dosierung, also ein Mix aus allerhand geheimen Mittelchen-wie es eben bei Zauberern so ist, und ich habe bis heute alles gut vertragen.
Aber die gute Nachricht der Woche:
 bei der letzten Untersuchung, dem Knochenszyntjigramm, ist keinerlei Befund! Also keine Metastasen in den Knochen Gerüst-nichts, rein, nozhing,, nada!
Yippppiiii!
So wie ich gestrickt bin, möchte ich das ja sofort alles beenden und nach dem Motto, ich hab mal diese Krankheit an beschnuppert und jetzt reicht es; ist es ja keinerlei Befund.
Aber selbst ich weiß, dass es so nicht geht! Ich muss und werde den nicht ganz so leichten Weg bis ans Ende gehen und wer mag kann mich dabei begleiten. 
Ich freue mich auch über Feedback,
 alles ist inzwischen freigeschaltet und natürlich beantworte ich gerne Fragen.
Wer mag und jemanden in seinem Freundes oder Bekanntenkreis hat, der auch betroffen ist, kann den Blog gerne weiterleiten!
Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal
Eure Christel


Donnerstag, 20. März 2014

Zaubertrank die Dritte:

Zwei Kilo abgenommen - unter anderen Umständen wäre das ganz toll, aber jetzt? Nicht so schön.

Nasenbluten, das hat man mir auch gesagt,...trotzdem nicht schön...
Heute nun am 18. April,  wurde in Vollnarkose und mit, einer Übernachtung der Port gelegt.

Ich sitze im, KH-Bett und schreibe:
Wir sind zu zweit im Zimmer und meine Nachbarin schnarcht! Ist aber eine ganz Liebe und 74- ich ja wiedermal blutjung!

Der Port ist von jetzt an der Eingang direkt in meine Hauptvene, oben links zwischen Achselhöhle und Brustansatz -weil der Tumor rechts sitzt. ER der Port, soll lebenslang(...?) drin bleiben, weil sich JEDER Sani drüber freut, zB bei einem Verkehrsunfall....nicht schön - für mich - vielleicht schön für den Sani???
Seh ich aber ein; und "Lebensende....??????"- dennoch nicht schön!

Heute morgen nun um 6:15 war ich nüchtern auf der entsprechenden Station und es ging alles sehr professionell, schnell und gut über die Bühne.

Nach einem frühsportlichen Dauerlauf zweier Lernschwestern, jung, hübsch und schön, durch die Katakomben der Uniklinik Erlangen - gefühlte 10 km, in Echtzeit aber doch 11 Minuten; die Mädels haben gestoppt; ich lag mit schickem OP-Kittel (niedliche kleine grün-graue Karo-Versuche auf weißem Grund) auf meinem Tagesbett und sah von unten in Nasenlöcher von allen Vorübergehenden/Eilenden und las das Bedauern in den Gesichtern...
ich wär euch lieber an die Seite getreten um betroffen zu gucken...nicht schön!

Im Op-Sall verabschiedete mich ein großes Orchester (8 Männer und Frauen in olivenfarbenen OP-Kitteln), in meine Träume...sie fragten noch, wovon ich träumen wil, ich antwortete "von einer Lanschschft...schöööööne"; und frag mich rübergleitend, sozusagen noch im Abgang, warumm haste nicht "von Kühen" gesagt?

ZU spät - die jungen Studenten müssen ja auch üüüüben...aaaaber  der Herr Oberarzt gab mir nach kurzem Vorstellen noch schnell die Hand (von mir aus gesehen eine lächerliche Geste - man reagiert ja noch halbohnmächtig in alten Regel, Mustern und Rastern..."Christel Keller" hab ich noch fast fehlerfrei rausgekriegt; soo genau wollte er das glaube ich nicht wissen... auch nicht schön.

Als ich erwachte im, genau, Aufwachraum, jubelte mir eine blonde Göttin, ca 40 und mit Ringellocken zu "alles super, alles gut, SIE haben das toll gemacht..!" häää??

Wieder zurück in meinem Zimmer, diesmal auch im Dauerlauf aber mit geschlossenen Augen, wurde ich versorgt mit allem, was ein frisch Operierter braucht.

Bis heute Morgen hatte ich drei sich abwechselnde, sehr nette Zimmergenossinnen. Und seit gestern Abend, 21:30 Uhr, bin ich allein in einem riesengroßen Zimmer...

7:00 Donnerstag, 20.03.2014
Gerade ist die Visite rausgerauscht (acht Frauen und ein wunderschöner, junger, netter Oberarzt!) erklärte mir meinen Zustand: Ein viraler Infekt, ein kleiner Virus, keiner weiß woher. 
Außerdem weitere Ergebnisse zu meinem Karzinom: Es ist genetisch bedingt und ich muss in eine entsprechende Beratung mit unschönen Konsequenzen, über die ich jetzt noch gar nicht nachdenken will. Aber natürlich werde ich zu der Beratung gehen.

Ich bekomme also diese Woche keinen Zaubertrank - am Dienstag geht es dann ganz normal im Rhythmus weiter.

Donnerstag, 13. März 2014

Zaubertrank die Zweite...

Heute war ich um 9:00 Uhr da und es waren mindestens 30 Patientinnen vor mir! Aber dennoch ging es relativ zügig. Heute ist der Tag, an dem ich nur zwei Zaubersäfte eingefüllt bekomme, sonst, alle drei Wochen drei.

Ich hatte im Krankenzimmer dann eine sehr nette Mitstreiterin aus Höchstadt: Sie ist Gewerbe - und - Kunsthandwerk-Lehrerin an der Maria-Ward Schule in Bamberg, 51 Jahre, hat zwei halb erwachsene Töchter und einen Mann. Sie bekam schon ihre siebte Chemotherapie, die gleiche Dosierung wie ich, sehr routiniert, lässig und hat mit mir über alles was ich wissen wollte gesprochen.

Auch dieses Mal ist es so: Ab etwa einer halben Stunde wirkt das Beruhigungsmittel und ich habe das Gefühl, als hätte ich 2-3 Gläser Weißwein (kühlen, hellgrünen, einen an Frankreich/Italien erinnernden) intus; kein schlechtes Feeling, vielleicht gewöhne ich mir das nach dieser Schwangerschaft an? Aber natürlich mit gekühltem WEIßWEIN !!!

Ich weiß gar nicht ob es wirklich so rauskam, ich sehe den Sinn des Blogs nicht darin, mich zu profilieren, sondern wirklich anderen zu helfen.
Denn die Panik nach der Urteilsverkündung (der Diagnose) war wirklich mit Händen greifbar und ich hatte das große Glück eben eine ehemalig betroffene und inzwischen Gesunde zu treffen.
Und alle können mich gerne, wie immer anrufen, nur eben nicht zum Hauptthema, nach dem Motto,"... hab ich Dir das schon erzählt, oder der Hannelore....?" siehe Blog!

Die ersten 24 Std nach der Chemo sind nicht sehr lustig, aber da ich inzwischen weiß, was alles zwicken, aussetzen oder stören kann - es geht vorüber - 24 Stunden sind ein niedriger Preis.

Ich will hier auch über die körperlichen Veränderungen berichten:
Ich fühle mich, nach dem ersten Tag, wieder fit, habe heute Malkurs gegeben und meinen ganz normalen Tagesablauf gelebt. Allerdings bemerke ich, wie sich meine Haare verändern: die Locken verabschieden sich, sie werden platt und auch im bisschen spröde. Ich rechne damit, dass sie in wenigen Tagen beginnen auszugehen.

Ich habe auch kaum Appetit, nur manchmal, Lust auf irgendetwas, meist herzhaftes- auch hier wieder wie bei einer Schwangerschaft!
Viel mehr gibt es heute nicht zu berichten, ich melde mich wieder nach dem dritten Chemotag.

Alles Liebe bis dahin und einen schönen Frühling!

Dienstag, 11. März 2014

Warum ich diesen Blog schreibe:

Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht jedem, immer alles erzählen möchte: denn die Krankheit schreitet ja fort, und damit auch das Procedere. Ich weiß ja gar nicht mehr was ich mit wem, wann worüber gesprochen habe. Heute habe ich erfahren, dass man während der Behandlung auch tüddelig wird; der eine oder andere wird sagen, "nicht erst seit der Behandlung!" (ich HÖÖÖRE alles und kann mir auch vorstellen wer!".....)

Wen es also interessiert: meine Fortschritte, meine Heilung und der derzeitige Istzustand, der kann gerne jederzeit den Blog verfolgen. Ich habe mir vorgenommen, regelmäßig einige Zeilen zu schreiben, damit alle,die es interessiert,informiert sind.

Man kann sich 71 , ,Jahre lang gesund ernähren, möglichst wenig Alkohol trinken, naja früüüüher etwas mehr....natürliche zum Genuss und entsprechenden Anlässen, Sport treiben, und immer im Hinblick auf die Gesundheit auf ein langes, schönes Leben v e r s u s c h e n das zu schaffen. Die Betonung liegt auf VERSUCHEN....

Und dann kommt er, der Anschlag:
Vor fünf Wochen schmerzte meine rechte Brust, um beim nachsehen, tasten, fühlen entdeckte ich einen relativ kleinen Knoten. Das ganze, kurz vor einem Termin mit der Frauenärztin, den ich dann auch noch vorzog; Ultraschall, bestätigte meinen und unseren Verdacht und sie überwies mich sofort in das MSC (Mammagraphie Screening Center in Bamberg); weitere Untersuchungen begannen und als Höhepunkt dann die Biopsie ( Stanze). Nicht schön!

Das Ergebnis davon war, nach einem bangen Wochenende niederschmetternd: Ein bösartiger, aggressiver, schnellwachsender Knoten: Brustkrebs!

Der Himmel, die Vorsehung, Führung, man kann es nennen wie man will: jedenfalls landete ich beim Brustkrebs-Papst: in der onkologischen Tagesklinik von Professor Beckmann in Erlangen, Uniklinik.

Die Odyssee begann:
Einen ganzen Tag von 8:00 Uhr bis circa 17:00 Uhr mäanderte ich, immer mit der engbeschriebenen und terminlich kaum zu schaffenede Wegskizze in der Hand, durch das Unigelände-mir steht das goldene Wanderabzeichen von Erlangen zu- natürlich der schwierigste Grad: ohne Wanderschuhe!!
Nun bin ich kurz vor meiner zweiten Chemo, immer dienstags für ein halbes Jahr bekomme ich sie in Erlangen und zweimal pro Woche dann Blutabnahme und Kontrolle in Bamberg beim Hausarzt.
Soviel zum ist Zustand.

Ich werde ab jetzt in meinem Blog darüber berichten, wie's mir geht wie sich was vielleicht, vielleicht auch nicht, verändert. Und hoffentlich kann auch ich jemanden die panikartige Angst davor nehmen. Dann hätte das ganze ja wenigstens einen Sinn.

Am Anfang hatte ich natürlich sehr viel Angst-das übliche: Die Endlichkeit, die Angst um all meine Lieben, Angst vor Schmerzen und so weiter; aber die Exe, gewesene Lebensgefährtin meines Freundes, patchwork-mäßig verstehen wir uns ja alle gut, nahm mir in einem langen Gespräch vor einer Woche fast alle Befürchtungen, Angst und Sorge!

Sie hatte das ganze ca vor vier Jahren beendet und musste auch durch das übliche Procedere: die volle Packung: OP, Chemo, Bestrahlung, natürlich Chemie, Tabletten ohne Ende und sie hat währenddessen normal weitergelebt, in einem stressigen Job gearbeitet, Sport betrieben (moderat), ihr gesellschaftliches Leben weitergeführt usw.

Meine Befürchtung war ja zu aller erst, dass ich jetzt für Wochen und Monate krank in der Ecke liege!
Außerdem sind die Gespräche auf der Station in der Uniklinik, alle sind mehr oder weniger gleich betroffen, auch sehr tröstlich und man kann wirklich jede Frage stellen und die anderen sind vorbildlich, in der Art, wie sie damit umgehen..
SELBSTHILFEGRUPPE!!!
Von jung, ca 20 Jahre bis alt, ca 80 Jahre sind alle Altersklassen vertreten, ich liege im guten Mittelfeld...: und vor Ländergrenzen macht diese Krankheit auch nicht halt: ein altes türkisches Ehepaar war da (kurzfristig habe ich sie beneidet, denn die Frau trägt ja ein Leben lang Kopftuch), aber wirklich nur kurz; eine junge, schöne langhaarige und naturblonde Juristin (Perücke), eine circa 40-jährige Türkin usw ; in jedem Stadium: mit Haaren-ich noch!, Haaren die gerade wie ein Flaum zart sprießen, mit Glatze, mit Perücke, mit Tüchern und Mütze etc.

Beim ersten Mal, war ich die Neue und wurde wirklich mit großen Herzen liebevoll aufgenommen! Meine jetzige Einstellung ist die: ich sehe das ganze wie eine Schwangerschaft, nur, dass ich das Kind am Ende gar nicht haben will!
Und während des Verlaufs einer normalen Schwangerschaft verändert sich ja auch alles, der Körper, die Einstellungen, die Frau, die Liebe; die Liebe zum Partner, die Liebe zum Kind, die Liebe zu sich selbst, die Liebe zum Leben - man kann das Wort LIEBE gar nicht oft genug sagen !!
und so sehe ich das inzwischen auch. Ich will so weiter leben wie bisher, und wenn es mich mal doch in die Ecke haut, dann muss ich eben einen, oder mehrere Tag aussetzen.

Was ich aber, schon mal als sehr positives erleben durfte: ich werde von all meinen Freunden, Verwandten und vor allem der Familie so sehr mit so viel Liebe umsorgt, dass mir jetzt schon das Herz aufgeht und aufgegangen ist !
Dessen war ich mir so nicht bewusst...!

Danke, ihr LIEBEN alle!